Forschende haben die Temperatur in 31 Tiefgaragen in verschiedenen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht.

Automotoren heizen durch ihre Abwärme Tiefgaragen derart auf, dass die Wärme über den Boden ins Grundwasser gelangt. Foto: pixabay.com/Michal Jarmoluk

Die Untersuchungen des gemeinsamen Teams der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), des Karlsruher Instituts für Technologie und der Universität Basel ergaben, dass Tiefgaragen über das gesamte Jahr betrachtet das Grundwasser erwärmen. Für alle Standorte wurde ein Wärmeprofil erstellt - den größten Einfluss hatten das Verkehrsaufkommen in den Garagen, ihre Nähe zum Grundwasser und die vorherige Grundwassertemperatur. Den Forschenden zufolge könnte diese Erwärmung auf Dauer die Qualität des Grundwassers beeinträchtigen, da die Organismen im Grundwasser an konstante Temperaturen angepasst sind.

Eine mögliche Lösung, dieser Erwärmung entgegenzuwirken, sieht das Forschungsteam darin, dem Boden mit Geothermie und Wärmepumpen die Wärme zu entziehen und dann zu nutzen. In Berlin, wo in den zentralen Bezirken viele Tiefgaragen im oder nahe am Grundwasser liegen, wird etwa besonders viel Wärme abgegeben, zeigten Modellierungen für 5.040 Tiefgaragen in der deutschen Hauptstadt. Rund 0,65 Petajoule Energie kommen den Berechnungen zufolge hier jährlich zusammen: Damit könnten theoretisch etwa 14.660 Haushalte mit Wärme versorgt werden, heißt es. (cst)

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) 

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