Mit Anfang September wurden im Zuge der EU-Ökodesign Verordnung die Effizienzanforderungen an Lampentypen, die gerichtetes Licht abgeben, noch einmal deutlich angehoben.
Die Testresultate zeigen, dass nicht alle Produkte das halten, was die Hersteller auf der Produktverpackung versprechen. Foto: commons.wikimedia.org/Xavier Bonnafous
Betroffen davon sind in erster Linie Spotlampen, die mit Netzspannung betrieben werden: Waren bisher Produkte bis zur Effizienzklasse D zum Verkauf zugelassen, werden künftig nur noch solche, die mindestens Klasse B erreichen, erhältlich sein. Hochvolt-Halogen-Spots erreichen diese Klasse nicht und dürfen nur noch abverkauft werden.

Aus diesem Grund hat die klimaaktiv-Informationsplattform topprodukte.at getestet, wie es um die Qualität von Hochvolt-LED-Spots steht, die im Handel aktuell angeboten werden, ergänzend dazu wurden gängige Niedervolt-Spots getestet. Der Test soll die Qualität der allgemein erhältlichen Produkte der Online-, Elektro- und Baumärkte aufzeigen.

Bewusst wurden dafür Produkte ausgewählt, die im Geschäft prominent platziert sind oder online sehr gute Bewertungen und Rezensionen erhalten haben. 15 Produkte mit einer Helligkeit von 320 bis 450 Lumen kamen im Test zum Einsatz, bei der Auswahl wurde auf ein ausgewogenes Verhältnis von Hochvolt- und Niedervolt-Spots geachtet. Mit Ausnahme von zwei Modellen sind alle getesteten Produkte bereits für weniger als 10 € erhältlich.

Die Testergebnisse zeigten, dass die im Online-Handel erworbenen Produkte der weniger namhaften Hersteller falsche Angaben hinsichtlich der Helligkeit aufweisen, informiert die Österreichische Energieagentur in einer Aussendung. Auffällig sei, dass besonders im Internet äußerst günstige Angebote zu finden sind, die die versprochenen Leistungen nicht erreichten. Zusätzlich würden Kundenbewertungen zitiert, die nicht zur tatsächlichen Qualität des Produkts passen.

Der Preis allein sei allerdings kein ausreichendes Kriterium, um Rückschlüsse auf die Qualität zu ziehen, heißt es weiter. Teilweise lieferten preiswerte Produkte ähnlich gute und sogar bessere Ergebnisse als teure LED-Lampen. Trotzdem schnitten die Produkte namhafter Hersteller im Test unterm Strich besser ab und zeichneten sich damit durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus.

Die von den Herstellern deklarierte Lampenhelligkeit konnte im Test für mehrere Lampenmodelle nicht bestätigt werden. 4 der 15 getesteten Modelle lieferten deutlich weniger Licht, ein Lampenmodell leistete 16,9 % mehr Licht als angegeben. Auch hier seien die großen Abweichungen bei den im Online-Handel erworbenen und gleichzeitig günstigsten Modellen im Test besonders auffällig gewesen.

Alle Modelle lieferten Lichtfarbenwerte zwischen 2700 und 3000 Kelvin, was warmweißem Licht entspricht, bei der Farnbwiedergabe konnten drei Produkte einen besonders guten Eindruck machen, während die restlichen im Standardbereich lagen. Hinsichtlich der Energieeffizienz reihten sich die getesten Leuchtmittel im Bereich zwischen 54,7 Lumen/Watt und rund 83,2 Lumen/Watt ein.

Vier der getesteten Produkte könnten unterm Strich nicht zum Kauf empfohlen werden, resümiert die Österreichische Energieagentur. Bei der Anschaffung von LED-Produkten sei jedenfalls mindestens ein Produkt mit der Effizienzklasse A+ anzuraten.

Testergebnisse

Webseite Österreichische Energieagentur

Homepage klimaaktiv

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