Trotz Atom-Aus und Kohle-Downsizing gibt es zu viel Strom in vielen Teilen Europas: Dank der Erneuerbaren Energien. In Mainz wurde nun die größte Anlage in Betrieb genommen, die aus Windstrom mittels PEM-Technologie Wasserstoff herstellt.
Die Siemens-Elektrolyseure erzeugen mit dem überschüsien Windstrom reinen Wasserstoff. Foto: Siemens/FAZ
Um den Strom aus Wind- und Photovoltaikanlagen besser auszunutzen wird in Mainz mittels Elektrolyse reiner Wasserstoff hergestellt, der dann ins Gasnetz eingeleitet werden kann. Eine Zumischung von bis zu 5 % ist möglich, heißt es. Der Strom wird so zum Energieträger in Molekularform gewandelt.

Eine solche Anlage ist jetzt im Energiepark Mainz in Betrieb genommen worden, wie die FAZ schreibt: "Sie verwertet Überschussstrom aus der benachbarten Windanlage in Hechtsheim. Das Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke zusammen mit Siemens, Linde und der Hochschule Rhein-Main arbeitet mit einer PEM genannten Technologie (Proton Exchange Membrane), die in einer vergleichbaren Größe bisher noch nirgends in der Welt in Betrieb war."

Gegenüber der für große Einheiten derzeit verwendeten Alkalischen Elektrolyse hat die PEM einige Vorteile, erklärt Gaëlle Hotellier, die Leiterin des Geschäftsbereichs Hydrogen Solutions von Siemens in dem Artikel: Sie brauche nicht erst auf Betriebstemperatur zu kommen und reagiere sofort auf Schwankungen des Stromangebots.

Ein niedriger Betriebsdruck von 35 bar ersparesonst oft notwendige Verdichtung und damit Kosten. Der Wasserstoff wird in Mainz zum Teil ins Erdgasnetz eingespeist, bis zu fünf Prozent sollen unbedenklich möglich sein. Vor allem aber sollen damit Autos, Busse, Züge und Schiffe fahren, deren Brennstoffzellen mit reinem Wasserstoff gefüttert werden.

zum FAZ-Artikel

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