Die Erneuerbaren Energien werden immer stärker und treffen auf Netze, die dem Ökostrom nicht gewachsen sind. Sagen die einen. Kein Problem, Dezentralität löse viele Probleme, sagen die Anderen. Diskussion im Wiener Naturhistorischen Museum.
Industrie-Präsdient Georg Kapsch: "Lieber Investitions-Förderung als jahrelange Einspeisevergütungen". Foto: © Starmühler.at

Es war eine Premiere: Erstmals luden Umwelt- und Energie-Verbände zur Netzdiskussion und luden viele Vertreter der etablierten Energie-Konzerne ins Naturhistorische Museum. Für Veranstalter "ÖKOBÜRO – Koordinationsstelle österreichischer Umweltorganisationen" sagte Geschäftsführer Thomas Agle: "Vor dem Netzausbau sollten Verstärkungsmaßnahmen geprüft werden. Auch die Reduktion der Lastspitzen könnte ein Ausweg sein. Noch fehlt uns der Konsens über Rahmenbedingungen". Das ÖKOBÜRO hatte nicht nur die eigenen Mitglieder wie Greenpeace, Global 2000 oder WWF eingeladen, sondern mit Georg Kapsch auch den Präsidenten der Österreichischen Industriellenvereinigung. Kapsch: "Wir wollen faire Rahmenbedingungen für die Industrie – die ja in der Energiefrage bereits mehr geleistet hat als die, die sich für die Energiewende stark machen. Und wir sind für Investitionsförderung statt für eine Einspeiseförderung."
 
In mehreren Beiträgen wurde deutlich, dass man zwar an manchen Ecken und Enden des Netzes kaum am Neubau des Netzteiles vorbeikommen wird, dass aber die alternativen Methoden wie Lastspitzenreduktion, Flexibilisierung im Verbrauch und Netzverstärkungen bereits vielfach Lösungen bereitstellen können.
 
Die Diskussion war bisweilen lebhaft. Alle waren sich einig, dass die Energiewende nicht nur bereits voll im Gang ist, sondern enorme Umwälzungen des gesamten Systems mitbringt. 
 

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