Deutschen Windradbauern droht einem Experten zufolge ein ähnlicher Niedergang wie der Solarindustrie. Die stärkste Konkurrenz kommt aus China und den USA.
In China und den USA lohnt sich für europäische Windradbauer das Geschäft kaum. Die Konkurrenz drückt jedoch den Preis. Foto: Vestas
Jüngste Quartalszahlen des weltweit größten Windturbinen Herstellers Vestas lassen aufhorchen. Immer wieder wird der Bau von neuen Windparks verschoben, weil die Finanzierung ins Stocken gerät – gebuchte Aufträge bedeuten für das Unternehmen schon lange nicht mehr fixen Umsatz. Hinzu kommt ein ungeheimer Preisdruck, der auf die Hersteller lastet. Mit mehr als 1,2 Mio. Euro je Megawatt konnten die Windanlagenbauer vor einigen Jahren im Durchschnitt kalkulieren, heute sind es noch rund 950.000 Euro.

Grund dafür: Rund um den Globus gibt es mittlerweile zu viele Werke, in denen Windpark-Komponenten produziert werden. In China zum Beispiel wurden im vergangenen Jahr Anlagen mit einer Gesamtkapazität von gut 17 Gigawatt neu errichtet, dieser Markt bleibt für die europäischen Windanlagenbauer jedoch verschlossenen Terrain. Nur rund 7 % Marktanteil bleibt, den Rest teilen die chinesischen Konzerne unter sich auf.

Das zweite Export-Sorgenkind bleiben die USA. Obwohl dort riesige Windparks wie Pilze aus dem Boden sprießen, lohnen sich diese Projekte für große Windradbauer wie Vestas nicht. Schiefergas ist in den USA viel billiger und drückt die Preise für Windkraft. Und 2013 droht der Windindustrie in Amerika ein regelrechter Absturz, weil die bestehenden steuerlichen Förderungen Ende dieses Jahres auslaufen.

Obwohl das Know-How der Chinesen für den europäischen Markt noch nicht ausreicht, gab es bereits erste Gehversuche der großen Konzerne aus dem Land des Lächelns. Diese reichen aus für ein Pleiteszenario ähnlich der deutschen Solarindustrie. „Der Windmarkt ist zwar kein Massenmarkt wie die Photovoltaik, aber am Ende bleiben einige große Hersteller und einige Nischenanbieter übrig. Die Branche wird um eine Konsolidierung wohl nicht umhinkommen“, so Thorsten Herdan, der energiepolitische Sprecher des deutschen Maschinenbauverbands VDMA gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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