Die Produktion von Solarzellen wandert mehr und mehr nach China ab. Der Westen wittert Preisdumping und zieht die Zollschranken hoch.
Auch in Europa ist eine Anti-Dumping Beschwerde der Solarindustrie geplant.                               Foto: transit/Ritschel
Im Abwehrkampf gegen die Konkurrenz aus China haben die europäischen und die amerikanischen Hersteller von Solarzellen einen ersten Erfolg verbucht. Das Handelsministerium der Vereinigten Staaten verhängte in der Vorwoche vorläufige Strafzölle auf Solarzellen chinesischer Herkunft. Die Zölle betragen 2,9 bis 4,73 Prozent und sollen Subventionen ausgleichen, die China nach amerikanischer Einschätzung den Unternehmen gewährt.

Am 17. Mai steht eine weitere vorläufige Entscheidung über zusätzliche Anti-Dumping-Zölle an. Dabei geht es um Vorwürfe, dass chinesische Anbieter ihre Solarzellen in Amerika billiger anbieten als auf dem Heimatmarkt. Diese Sondertarife würden wohl noch höher ausfallen als die Anti-Subventions-Zölle, heißt es in Branchenkreisen. Die Entscheidung vom März betrifft alle Einfuhren chinesischer Solarzellen seit Ende Dezember. Die Zölle werden vorläufig erhoben. Endgültig wird über sie erst im Sommer entschieden. Werden die Einfuhrhemmnisse nicht bestätigt, würden die Importeure entschädigt. Die Regierung von Präsident Barack Obama schlägt sich mit der Entscheidung auf die Seite der amerikanischen Tochtergesellschaft des deutschen Herstellers Solarworld, welche die Beschwerde 2011 eingereicht hatte – diese wird von sieben amerikanischen Herstellern unterstützt.

newspic_solargrafik
Die Solarbranche befindet sich im Umbruch. In China werden immer mehr Solarzellen produziert.              Quelle: FAZ

Parallel zu dem Verfahren in den Vereinigten Staaten treibt Solarworld eine Anti-Dumping-Beschwerde in Europa voran. Die Vorbereitungen seien auf gutem Weg, sagte der Sprecher. Der Zeitplan dürfte davon abhängen, ob und wie schnell es Solarworld gelingen wird, in der Branche ausreichende Unterstützung zu gewinnen.

Die Krise der deutschen Solarindustrie, die auch unter großen Überkapazitäten leidet, forderte derweil ein weites Opfer. Der Solarkraftwerks-Entwickler Solarhybrid werde einen Insolvenzantrag stellen, teilte das Unternehmen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit.

Quelle: www.faz.net

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter