Porsche entwickelt einen fast unglaublichen Sportwagen mit drei Motoren. In Deutschland soll der Spyder 768.000 Euro kosten.
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om 918 Spyder wird es nur 918 Stück geben. Nummer Eins geht an Wolfgang Porsche persönlich.    Foto: Hersteller

645.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer soll der Ende 2013 debütierenden Supersportwagen von Porsche kosten. In Deutschland werden daraus 768.000 Euro. Das lässt sich leicht merken: 1000 Euro je PS.

Dafür bietet Porsche eine mittlere Revolution. Der Spyder 918 gewinnt seinen Antrieb aus drei Motoren, von denen zwei elektrisch betrieben sind. An den im breiten Heck untergebrachten V8-Motor (420 kW/570 PS) ist ein Hybridmodul angeschlossen, das aus Elektromotor und Trennkupplung besteht. Als Parallel-Hybrid kann der 1700 Kilogramm schwere und gerade mal bis zum Hosenbund reichende Porsche an der Hinterachse über die Elektromaschine, über den Verbrennungsmotor oder über beide angetrieben werden. Die hintere Elektromaschine (90kW/122 PS) läuft bis zur Höchstgeschwindigkeit mit. Die zweite, an der Vorderachse befindliche Elektromaschine (80kW/109 PS) liefert zusätzliche Kraft, schaltet sich aber bei rund 230km/h ab, weil dann der Drehmomentabfall einsetzt. Gemeinsam entsteht eine Systemleistung von 566 kW (770PS).

Das Zusammenspiel der drei Motoren erledigt die Steuereinheit (insgesamt sind im Auto 55 Steuergeräte verbaut) nahezu unmerklich, sieht man von dem Moment ab, in dem der Verbrennungsmotor zum Leben erweckt wird und seine Lust am Drehen dann bis 9000/min wild herausbrüllt. Vier Wasserkreisläufe sorgen für geordneten Wärmehaushalt. Dass die Auspuffe hinter den Köpfen nach oben geführt werden sieht spektakulär aus, hat aber ebenso thermische Gründe. Elektromaschinen und ihre Peripherie mögen Hitze nicht. Die aus 312 Zellen bestehende, hinter den Sitzen im Schwerpunkt verbaute Hybridbatterie etwa muss mittels Klimaanlage gekühlt werden.

Im unteren Geschwindigkeitsbereich schieben nur die Elektromaschinen an. Wird der Akzelerator mit Sensibilität (ein Widerstand macht auf die Schwelle aufmerksam) gedrückt, greift der Verbrenner erst bei 150km/h ins Geschehen ein. Rein elektrisch soll sich eine Strecke von 25 Kilometern zurücklegen lassen. So entsteht eine neue Faszination elektrischen Fahrens. Und nicht nur die. Legt sich alles, was an Bord ist, gemeinsam ins Zeug, fällt die 100-km/h-Marke in weniger als 3Sekunden, als Höchstgeschwindigkeit werden mindestens 325km/h angestrebt. Dennoch liegt der Verbrauch, der zwar nach der unrealistischen Norm für Plug-In-Hybridfahrzeuge ermittelt wird, aber nichts anderes als eine Sensation ist, bei 3Liter auf 100 Kilometer. Der Tank fällt deshalb klein aus, er fasst 70 Liter.

Quelle: www.faz.net

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