In der Vorwoche fand in Ober-Grafendorf/NÖ eine Enquete über erneuerbare Energie als Basis der niederösterreichischen Stromerzeugung statt.
v.l.: Andreas Dangl, Rainer Handlfinger, Martin Graf, Johannes J. Hahn, Klubobmann LAbg. Günther Leichtfried, Gunda Kirchner, Martina Prechtl, Josef Broukal und LHStv. Sepp Leitner.<br /><br />

Bürgermeister Rainer Handlfinger stellte in seinen Begrüßungsworten das Energiekonzept der Klimabündnisgemeinde Ober-Grafendorf vor und erläuterte das Ziel, fossile Rohstoffe aus der Kommune zu verbannen. Bereits zwei Photovoltaik-Anlagen wurden für den Kindergarten, die Schule und das Gemeindeamt errichtet.

„NÖ kann bis 2015 seinen gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energien beziehen – dieses Ziel ist erreichbar, zumindest finanziell. Probleme der Netze müssen aber hier noch gelöst werden, beispielsweise Strom aus Windkraftanlagen dem Bedarf entsprechend über das Bundesland verteilen zu können. Wir müssen von fossilen Energieträgern unabhängiger werden und angesichts der Weiterentwicklung in Forschung und Technik haben wir die Chance dazu. Wichtig ist es auch, die Ressourcen, wie wir in NÖ ausreichend haben, zu nutzen. Auch der Ausbau der  Kleinwasserkraftwerke ist, wenn es ökologisch vertretbar ist, zu unterstützen. Die größte Herausforderung wird die Speicherung der Energie sein, hier ist höchstes Augenmerk auf Forschung und Investitionen zu legen“, so LHStv. Sepp Leitner.

Der Vorstandsdirektor von e-control, Martin Graf, hielt ein Referat über die Entwicklung der Öko-Energie in Österreich. „Die Stärkung heimischer Erzeugung ist ein wichtiges Anliegen, wenn man bedenkt, dass Österreich mehr Strom importiert als exportiert. Das neue Ökostromgesetz, das mit 1. Juli 2012 in Kraft treten wird, wird einen Boom im Bereich der alternativen Energiequellen auslösen. Derzeit gibt es in Österreich Investitionen von 350 Millionen Euro in Photovoltaik-Anlagen. Energie-Effizienz darf nicht ein Schlagwort bleiben, sondern muss gelebt werden“, betonte Graf.

Für die Geschäftsführerin der Kleinwasserkraft Österreich, Martina Prechtl kann Kleinwasserkraft konstante, gleichbleibende Strommengen liefern. „Das ist ein großer Vorteil gegenüber Windenergie und Photovoltaik, gleichzeitig ist sie nicht von der Wetterlage abhängig. Kleinwasserkraft hat in ganz Österreich noch riesiges Potential“, so Prechtl. „Bis 2020 müssen Effizienz, zusätzliche erneuerbare Energie und mehr Effizienz das Ziel sein. In vierzig Jahren ist die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen um 80 Prozent ein dringendes Gebot, um die steigende Erderwärmung in den Griff zu bekommen. Die österreichische Energiestrategie darf keinen Anstieg an Energieverbrauch zulassen“, so Gunda Kirchner von der österreichischen Energie Agentur.

www.noel.gv.at

www.ober-grafendorf.at

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