Das neue Ökostromgesetz beflügelt die Sonnenstrombranche – 2012 dürften es mit 150 MWp mehr als in den vergangenen vier Jahren werden.
Photovoltaikanlage am Salzburger Flughafen mit einer Leistung von 350 kWp. Foto: PV-Austria
Bei der „Sonnenwärtstagung“ in der Wirtschaftskammer Österreich klopfte man sich gegenseitig auf die Schulter, ein Gefühl des „Wir sind auf dem richtigen Weg!“ machte sich breit.

Hans Kronberger, vom Verband Photovoltaik Austria, berichtete, dass man mit 80 Megawatt im vergangenen Jahr wieder rund doppelt so viel Solarstrom-Kraftwerke auf Dächern und Freianlagen in Österreich installiert habe, als im Jahr davor. Doch wenn das neue – vielgelobte – Ökostromgesetz am 1. Juli 2012 zur Gänze in Betrieb geht (ein Teil davon, ist schon in Kraft), dann wird der Boom weitergehen – noch einmal sind 100% Steigerung drin.

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Während Österreich jahrelang weniger als 5 MW an Photovoltaik neu installiert hat, schießen die Zubauzahlen nun in die Höhe. Quelle: PV-Austria

Sylvesterrally geht weiter
Von einem regelrechten Run auf die Fördermittel berichtete auch Magnus Brunner, Vorstand der privaten ÖMAG, der Gesellschaft, die den Auftrag zur Abwicklung der Förderungen bekommen hat: „Die gesamte Warteliste zum 31.7.2011 konnte abgebaut werden. Das sind mehr als 3.500 Anlagen mit einer Engpassleistung von mehr als 79,2 MW. Zusätzlich wurde für mehr als 1.400 Anlagen mit einer EPL von mehr als 37,8 MW, die nach dem 31.7.2011 eingereicht wurden, ein Fördervertrag abgeschlossen. Allerdings reichte das Kontingent nicht für alle Anträge im Jahr 2011.“ Der Wermutstropfen des neuen Gesetzes: Weiterhin wird jeweils am ersten Jänner die PV-Nation am Computer sitzen und Anträge online eingeben. Heuer waren die 2,1 Millionen in 20 Sekunden weg.

Zudem gibt es eine Änderung bei der Aufteilung und Höhe des Kontingents. Das jährliche Unterstützungsvolumen beträgt 8 Mio. Euro für PV (alt EUR 2,1 Mio.) sowie 19 Mio. Euro als Resttopf, der für den Netzparitätstarif genutzt werden kann (derzeit 18 Cent/kWh).

Eine Verschärfung gibt es auch: Verkürzung der Inbetriebnahmefristen für PV auf 12 Monate (gilt für den Wartelistenabbau und Verträge ab dem 1.7.2012).

www.pvaustria.at

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