Der Umstieg von der alten fossilen Heizung auf Erneuerbare ist so attraktiv wie nie. Tirol ist Spitzenreiter, Niederösterreich ist Schlusslicht der Wärmewende.

Die Förderungen machen schon einen Großteil der Umstiegskosten aus – wenn man sie bekommt. Grafik: Autria Solar

„Wer jetzt auf den Tausch seiner alten Heizung mit Öl und Gas verzichtet, der verzichtet auf bis zu 31.000 Euro Förderung“, rechnet Roger Hackstock vor, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. Diese Fördersumme steht jedem Haushalt mit der neuen Heizungstauschförderung “Raus aus Öl und Gas” seit Jänner maximal zur Verfügung, wenn der alte fossile Kessel durch Fernwärme, Wärmepumpe oder Holzheizung und eine thermische Solaranlage ersetzt wird.

Die Förderung ist so hoch wie nie zuvor, eine neue Heizung samt Solaranlage kostet jetzt nur mehr ein Viertel der Anschaffungskosten, den Rest übernimmt der Staat. Der Grund ist die hohe Auslandsabhängigkeit der Energieversorgung, beim Heizen mit Gas beträgt sie fast hundert Prozent von nur einem Land, nämlich Russland. „Dafür zahlen Haushalte und Betriebe noch dazu mehr als im EU-Schnitt, das treibt die Inflation, aus dieser Preisfalle müssen wir raus“, so Hackstock.

Tirol an der Spitze

Mit maximal 31.260 Euro Förderung für eine neue Heizung hat sich Tirol an die Spitze der Wärmewende gesetzt, kein anderes Bundesland animiert die Bürger mehr zum Heizungstausch. Für eine Wärmepumpe mit Solarwärmeanlage bekommt man auch ein Wien und Salzburg rund 30.000 Euro, beim Tausch auf eine Pelletheizung liegen Kärnten und Vorarlberg mit rund 27.000 Euro vorne.

Der Heizungstausch macht nicht nur unabhängiger von internationalen Krisen, er ist auch praktischer Klimaschutz. Allein die Solaranlage zum Heizen spart zwei Tonnen Treibhausgase pro Jahr, soviel als wenn die ganze Familie ein Jahr lang aufs Auto verzichten würde.

Nur Niederösterreich fördert weniger.

Beim Wechsel auf eine Wärmepumpe mit Solaranlage erhält man in allen Bundesländern über 20.000 Euro Förderung, nur Niederösterreich fördert weniger. Bei Pelletheizungen sind Wien und Niederösterreich das Schlusslicht, beide Bundesländer gewähren gar keine Förderung für Pellets. In Niederösterreich wurden Direktförderungen für klimafreundliche Heizungen von der Landesregierung generell abgeschafft, was sich mit der zuspitzenden Energiekrise als Bumerang erweisen könnte.

Alle Infos zur Heizungstauschförderung: https://kesseltausch.at/

Infos zum Solarbonus bei fossilem Kesseltausch: https://www.solarwaerme.at/foerderuebersicht-privat

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