Das indische Start-up ReMaterials hat aus Abfallstoffen günstige Dachziegel entwickelt, die nicht nur gut isolieren, sondern auch mit Solarzellen ausgestattet werden können.
Die integrierten Solarzellen erzeugen immerhin genug Strom, um etwa ein Smartphone zu laden. Foto: ReMaterials
Leicht zu verarbeitende Rohstoffe wie alter Karton und landwirtschaftliche Abfallstoffe werden von ReMaterials zuerst zu einem holzähnlichen Material und dann zu Dachziegeln verabeitet. Kostengünstig und einfach zu installieren, sollen die Recycling-Ziegel „ModRoof“ die Blechplatten, die in vielen indischen Slums als Dächer verwendet werden und im Sommer die damit abgedeckten Hütten stark aufheizen, ersetzen.

„Erste Tests haben ergeben, dass die neue Methode deutlich günstiger ist als eine Abdeckung mit konventionellen Dachziegeln. Die Temperatur innerhalb der Hütte sinkt dafür beträchtlich. Bei einem Versuch im Sommer beispielsweise von 42 Grad auf nur noch 36 Grad“, berichtet das Magazin „Trends der Zukunft“. Auch umgekehrt funktioniere das System: Die mit „ModRoof“ gedeckten Dächer geben weniger Wärme ab, so dass die Behausung im Winter oder in der Nacht langsamer auskühlt.

Aktuell werde daran gearbeitet, die Ziegel mit kleinen Solarmodulen auszustatten, heißt es weiter. Die Technik sei natürlich weniger ausgereift als etwa bei den Solardachschindeln von Tesla, schreibt das Magazin, dafür „sind die Kosten aber niedrig genug, um auch in Indien von der breiten Masse gekauft werden zu können.“ Die selbst erzeugte Energie vom Dach könne beispielsweise dafür genutzt werden, das Smartphone zu laden oder LED-Lampen zu betreiben.

Webseite ModRoof

Bericht „Trends der Zukunft“ 

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