Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat anlässlich der Klimakonferenz in Paris die Klimaschutz-Bemühungen der größten österreichischen Supermärkte untersucht.
Im Bereich Kühl- und Kältemittel gibt es bei allen Supermärkten den meisten Verbesserungssbedarf. Foto: BMLFUW/Kern Bernhard
Das Ergebnis: Der Handel schneidet bei Ökostrom und Energiesparen gut, bei der Kühlung allerdings schlecht ab. Gesamttestsieger beim Marktcheck wurde Penny Markt, knapp gefolgt von Hofer. Bewertet wurden die Kriterien Kühlmittel, Einsatz erneuerbarer Energien, Energiesparen, erreichte und zukünftige Unternehmensziele zur CO2-Reduktion sowie der politische Einsatz für 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2050, für letzteres setzten sich besonders Rewe und Spar öffentlich ein, so Greenpeace in einer Aussendung.

Der wichtigste Faktor für die Klimabilanz von Supermärkten sei der richtige Strom-Mix, da mehr als die Hälfte des gesamten Energiebedarfs über Strom gedeckt wird. Hofer beziehe als einziges Unternehmen Ökostrom mit dem österreichischen Umweltzeichen, doch auch Rewe (mit Penny Markt, Billa und Merkur), M-Preis und Lidl setzen auf 100 Prozent erneuerbaren Strom ohne Kohle, Gas, Öl und Atom, heißt es. M-Preis fällt zusätzlich mit einem sehr ambitionierten Programm zur Errichtung von Photovoltaikanlagen auf. Fast alle Supermärkte setzen auf LED-Lampen, Wärmerückgewinnungsanlagen und ökologische Gebäudestandards.

„Dringenden Verbesserungsbedarf in Sachen Klimaschutz sehen wir bei allen Supermärkten im Bereich der Kühl- und Kältemittel, sowohl was die verwendeten Mittel als auch deren Verluste betrifft“, stellt Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster fest. Die mit Abstand häufigsten Kältemittel seien noch immer teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe, die im Durchschnitt pro Tonne 3000-Mal so stark zum Klimawandel bei wie Kohlendioxid (CO2). Von den eingesetzten Kältemitteln entweichen aufgrund Leckagen in den Kühlsystemen im Schnitt drei bis zehn Prozent pro Jahr in die Atmosphäre. „Bei über 700 Tonnen Kältemittel, die insgesamt allein in den Filialen im Einsatz sind, summiert sich das auf eine Wirkung von mehr als 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr“, so Schuster. „Diese Menge CO2 entspricht dem jährlichen Ausstoß von rund 50.000 Pkw.“

Ganz vorne beim Test „Energie und Klimaschutz“ liegen Penny Markt, Hofer, Billa und Merkur jeweils mit der Note „Gut“ mit einem Unterschied von nur drei Prozentpunkten. M-Preis und Lidl erhielten die Note „Befriedigend“. Spar muss sich mit einem „Genügend“ zufrieden geben, da laut Angabe von Greepeace die notwendigen Inforamtionen nicht übermittelt wurden und daher die „spärlichen öffentlich verfügbaren Informationen“ die Basis der Auswertung bilden.

Test „Energie und Klimaschutz“

Webseite Greenpeace Österreich

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