Ein Zwischenergebnis im Praxistest der Deutschen Energie-Agentur dena zeigt, dass Mieter, die monatlich über ihren Heizungsverbrauch informiert werden, weniger Energie verbrauchen.
Die Energie-Verbrauchsdaten sind für die Nutzer jederzeit online zugänglich. Foto: ista
In dem Modellvorhaben „Bewusst heizen, Kosten sparen“ testen derzeit 190 Haushalte kostenlos das Energiedatenmanagement. Die Liegenschaften stammen aus der Zeit zwischen 1905 und 2009 und weisen einen für Deutschland typischen Sanierungsstand auf: Einige Gebäude wurden seit dem Bau energetisch noch nicht saniert, andere Gebäude wurden teilweise bis komplett saniert. Das Modellvorhaben startete im Herbst 2013 und wird bis Mitte 2016 fortgesetzt.

Der zweite Zwischenbericht der Untersuchung zeigt nun, dass über ihren Heizungsverbrauch informierte Mieter im Durchschnitt 16 Prozent weniger Energie verbrauchen als Mieter, die keine regelmäßige Heizinformation erhalten. Auch die Mieter in der Nachbarschaft profitierten vom Praxistest: So sinkt in den Gebäuden der Modellregionen der Heizungsverbrauch im Durchschnitt um 12 Prozent, was auf den verstärkten Austausch innerhalb der Mieterschaft und die erhöhte Sensibilisierung aller Mieter im Zuge der Mieteransprache im Projekt zurückgeführt wird. Zugleich zeigt die Auswertung tausender Mehrfamilienhäuser und Mietwohnungen aus ganz Deutschland, die über keine kontinuierlichen Informationen zum Heizungsverbrauch verfügen, dass dort der Verbrauch für Heizung in den letzten drei Wintern klimabereinigt weitgehend stabil blieb.

Bei dem Modellvorhaben der dena, dem Energiedienstleister ista, dem Deutschen Mieterbund und dem Bundesbauministerium, kommt das sogenannte Energiedatenmanagement zum Einsatz, in dem die Daten zum Heizungsverbrauch mithilfe von Funkzählern erfasst, digital von ista aufbereitet und den Mietern über ein Internetportal oder auch per Post zur Verfügung gestellt werden. Die aktuellen Verbrauchsdaten können die Mieter mit dem Verbrauch im Vormonat, im Vorjahr oder dem Durchschnitt des Mietshauses vergleichen. Auf dieser Grundlage können die Mieter selbst entscheiden, ihr Heizverhalten zu verändern.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Das Ergebnis überzeugt gleich mehrfach. Denn die meisten Mieter in unserem Modellvorhaben können Einsparungen und Kostensenkungen erzielen und die Einsparung dann auch halten. Eine gute Nachricht für die Energiewende und die Mieterhaushalte in Deutschland. In der dritten Heizperiode gilt es nun, dieses Ergebnis weiter zu überprüfen.“

Zentrale Ergebnisse des Modellvorhabens

Webseite „Bewusst heizen“

Homepage Deutsche Energie-Agentur

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