OMV-Chef Gerhard Roiss kritisierte ebenso wie Greenpeace-Sprecher Jurrien Westerhof, dass immer noch – und wieder mehr – Energie durch Kohlekraftwerke produziert werde.
Kohlekraftwerke sind plötzlich wieder rentabel, weil sie mit vergleichsweise billiger Steinkohle befeuert werden. Foto: commons.wikimedia.org/Vogone

"Heimlich still und leise" erleben wir ein Comeback der Kohle, argumentierte der Vorstandsvorsitzende des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV, Gerhard Roiss, bei einer Veranstaltung der Wirtschaftsuni Wien ("Open Minds": KLIMAKOLLAPS ODER ENERGIEWENDE? Auf der Suche nach einer globalen ÖKO-LOGIK). Und es wundere ihn, dass niemand diese CO2-Schleudern öffentlich kritisiere. Greenpeace-Kampagnenleiter Jurrien Westerhof, der demnächst zum Verband Erneuerbare Energie Österreich wechselt, pflichtete ihm bei: "Diese Entwicklung ist ganz schlimm und wird von keinem Befürworter der Energiewende gewünscht". Im übrigen komme die Energiewende voran. Die Meldungen, wonach die Verbraucher in Deutschland unter den hohen Kosten stöhnen würden, verwies Westerhof ins Reich der märchenhaften Übertreibungen: "Wenn man die Leute fragt, wieviel sie für den Strom oder das Gas zahlen – dann wissen sie es in den allermeisten Fällen gar nicht!"
 
Weil aber das große Angebot an Erneuerbaren Energien den Preis drückt, werden teure – auch moderne - Gaskraftwerke unrentabel und müssen teilweise stillgelegt werden. Die Kohlekraftwerke, mit billiger Steinkohle befeuert, leben auf: Sie sind plötzlich wieder rentabel. Doch die Politik sei überrascht und scheut vor Verboten zurück. Noch.
 

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