Germanwatch veröffentlichte gemeinsam mit dem Climate Action Network (CAN) beim UN-Klimagipfel den 8. Klimaschutzindex, welcher die Klimaschutzleistungen der 61 Länder mit dem höchsten CO2-Ausstoß aufzeigt.
Auch in diesem Jahr gibt es keine Top-Wertungen. Foto: commons.wikimedia.org/Gyre
Es ist eine traurige Bilanz, die im Klimaschutz-Index schwarz auf weiß geschrieben ist – wieder einmal. Auch in diesem Jahr bleiben die ersten drei Plätze frei. Keine Nation zeigt Aktionen einen Klimawandel zu vermeiden oder trägt dazu bei, die globale Erwärmung unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. Somit haben Germanwatch und CAN erneut beschlossen die Top-Bewertungen frei zu lassen. Die Punkte setzen sich aus fünf Sektoren zusammen: Emissionsniveau (30% Gewichtung), Entwicklung der Emissionen (30% Gewichtung), Erneuerbare Energien (10% Gewichtung), Effizienz (10% Gewichtung) und Klimapolitik (20% Gewichtung).

An vierter Stelle und somit das führende Land im Index ist Dänemark mit 72,61 Punkten. Dies lässt sich auf die positive Entwicklung der Emissionen, aber vor allem auf die außergewöhnlich gute Bewertung der Klimapolitik zurückführen. Gleich dahinter folgen Schweden (69,37 Punkte) und Portugal (67,81 Punkte). Der gute 6. Platz der Portugiesen hängt mit der Wirtschaftskrise des Landes zusammen, ähnlich wie bei Griechenland, Italien und Spanien, die sich alle im Mittelfeld befinden und teilweise an Punkten dazu gewonnen haben. Deutschland verliert den 6. Platz vom Vorjahr, landet aber immer noch auf einem guten Platz 8 mit 67,54 Punkten. Österreich hingegen liegt mit 58,09 Punkten und dem 34. Platz im hinteren Mittelfeld und zeigt zum Vorjahr (34. Platz) keine Veränderungen.

Die Weltmächte USA und China gehören in diesem Jahr zu den großen Gewinnern. Vor allem die USA hat sich um neun Plätze auf den 43. Rang (53,51 Punkte) verbessert. Die Amerikaner konnten das hohe Emissionsniveau deutlich senken, was an der Wirtschaftskrise sowie an der Verdrängung von Kohle durch Schiefergas liegt. Allerdings werden in die Datengrundlage nur die Emissionen aus der Verbrennung des Schiefergases aufgenommen, nicht jedoch die Emissionen, die bei der Förderung am Bohrloch entstehen. Daher ist das Ergebnis mit Vorsicht zu genießen. China hat sich um zwei Plätze auf Rang 54 verbessert, wobei sich die beträchtlichen Investitionen der vergangenen Jahre in Erneuerbare Energien noch nicht widerspiegeln.

Großer Punkte-Verliere sind erneut die Niederlande. Nach dem Verlust von zwölf Plätzen im Vorjahr, rutscht die Nation auch in diesem Jahr ab und landet auf dem 49. Platz mit 50,28 Punkten. Grund hierfür ist vor allem die schlechte Klimapolitik und die daraus resultierende, negative Entwicklung des Klimaschutzes. Die drei letzten Plätze belegen Kasachstan (39,96 Punkte), der Iran (35,81 Punkte) und Saudi Arabien (26,90 Punkte).

Bitterer Beigeschmack: Das Gastgeberland Katar hat es nicht in den Index geschafft. Eine Aufnahme in die Bewertung hätte zu einer zu starken Verzerrung der Ergebnisse geführt, da Katar die weltweit höchsten Pro-Kopf-Emissionen aufweist und noch weit hinter Saudi Arabien liegen würde.

Weitere Informationen: www.germanwatch.org

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