Die BMVIT-Studie „Innovative Energietechnologien in Österreich – Marktentwicklung 2016“ zeigt, dass die Entwicklungen der Erneuerbaren-Branche zum großen Teil eine Bewegung nach unten aufweisen.
Der Ausbau erneuerbarer Energien müsse vorrangiges Ziel der neuen Bundesregierung werden, fordert der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich. Foto: pixabay.com
Der Biomassekesselverkauf sei um 10,9 Prozent, der Solarthermiemarkt um 18,7 Prozent und der Windkraftausbau sogar um 28,7 Prozent eingebrochen, so der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich in einer Aussendung. Lediglich die Photovoltaik konnte einen kleinen Zuwachs um 2,6 Prozent erreichen. Österreich importiere jedes Jahr immer noch Erdöl, Gas und Kohle im Wert von 10 Milliarden Euro, heißt es weiter.

Der Windenergieausbau nehme seit 2014 stetig ab, der Trend werde sich trotz Ökostromnovelle bis 2018 weiter fortsetzen: Während der weltweite Ausbau der Windkraft stark weitergeht, sei auch in Europa die Windbranche durch die Änderung der Fördersysteme in vielen Ländern in Turbulenzen geraten. Auch der Biomassekesselverkauf stehe unter Druck und gehe dem Heimmarkt verloren, so der Dachverband: „Allein der Pelletskesselverkauf ist seit 2014 um beinahe drei Viertel auf 4378 verkaufte Stück eingebrochen.“ Damit die Photovoltaik für die Stromversorgung mit Erneuerbaren einen entscheidenden Beitrag leisten kann, müsste sich die Zuwachsrate verzehnfachen.

„Die Marktzahlen 2016 müssen in Hinblick auf die nationalen Energie- und Klimaziele für das Jahr 2020 und darüber hinaus als Warnung verstanden werden“, erklärt Peter Biermayr, Studienautor vom Zentrum für Energiewirtschaft und Umwelt. „Mit den momentan ungünstigen Rahmenbedingungen sind die Ziele nicht zu erreichen. Daher sind unverzüglich effektive und effiziente Maßnahmen zu ergreifen.“ Derzeit deckten die erneuerbaren Energien ein Drittel der gesamten Energieversorgung ab: 50.208 GWh kommen von der Biomasse, 5.700 GWh von der Windkraft, 2.130 GWh von der Solarthermie und 1.096 GWh werden von der Photovoltaik beigesteuert. In Summe bedeute dies eine Einsparung von mehr als 13 Mio. t CO2. Über 31.000 Beschäftigte erwirtschaften ein Umsatzvolumen von 4,7 Mrd. Euro.

BMVIT-Studie „Innovative Energietechnologien in Österreich – Marktentwicklung 2016“

Eneuerbare Energie Österreich

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