Eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur Wien zeigt, dass ein großer Teil des für die zukünftige Elektromobilität benötigten Stroms durch Photovoltaik auf Großparkplätzen erzeugt werden kann.
Besonders viele Standorte von Unternehmen aus der Handelsbranche finden sich in der Nähe von Großparkplätzen. Foto: BOKU
„Aktuelle Strategien in Österreich zielen bisher auf die Nutzung von Dachflächen und Fassaden für Photovoltaik. Die Potenziale von Parkplätzen wurden bisher zu wenig beachtet“, sagt Projektleiter Boris Salak. Über 15.000 österreichische Großparkplätze im siedlungsnahen Bereich wurden daher auf ihre Eignung zur Photovoltaiknutzung untersucht. Dabei wurden die Lage der Parkplätze, die Beschattung durch umliegende Gebäude und die wetterbedingte tatsächliche Sonneneinstrahlung der vergangenen zehn Jahre in Modellrechnungen berücksichtigt.

Auch die relevanten Unternehmensbranchen in direkter Parkplatz-Umgebung wurden berücksichtigt: „Hier zeigt sich eine deutliche Relevanz für Unternehmen aus der Handelsbranche. Ihre Standorte finden sich oft in der Nähe zu Großparkplätzen.“ Das Ergebnis: Selbst wenn nur etwa 50 % der Parkplatzflächen tatsächlich mit Photovoltaikpaneelen überdacht werden können, ergebe sich daraus ein solares Erwartungspotenzial von 4,2 Terawattstunden pro Jahr. Diese Menge entspricht dem Strombedarf von ca. 1,4 Millionen Elektroautos mit einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15.000 km pro Jahr, so die Universität für Bodenkultur Wien BOKU in einer Aussendung.

Wenn sich die Gesamteffizienz der Solartechnologie in den kommenden Jahren weiter verbessert, könnte dieser Wert noch deutlich steigen. BOKU-Professor Andreas Muhar fordert daher, dass die Energiestrategien vermehrt die vorhandene Flächenreserve von Parkplätzen berücksichtigen sollen: „Durch die Installation von Photovoltaik auf Parkplätzen wird die Nutzbarkeit sehr wenig beeinträchtigt - im Gegenteil, die AutofahrerInnen freuen sich über die Beschattung.“

BOKU

Bericht „derStandard.at“

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