Im Rahmen des Projekts Soletair ist es gelungen, 200 Liter synthetischen Kraftstoff aus Solarenergie und dem Kohlenstoffdioxid der Luft über den Weg der Fischer-Tropsch-Synthese zu erzeugen.
Die kompakte Pilotanlage im Soletair Projekt ist für die dezentrale Produktion konzipiert, passt in einen Schiffcontainer und lässt sich modular erweitern. Foto: VTT
Die mobile, dezentral einsetzbare chemische Pilotanlage produziere aus regenerativem Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid Benzin, Diesel und Kerosin und ist so kompakt, dass sie in einen Schiffscontainer passe, informiert das Karlsruher Institut für Technologie KIT in einer Aussendung. In dem Projekt Soletair arbeitet seit 2016 eine Ausgründung des KIT mit finnischen Partnern zusammen.

Im heurigen Sommer wurde nun ein dezentraler Anlagenverbund, bestehend aus drei Komponenten, aufgebaut. Die vom Technischen Forschungszentrum Finnland (VTT) entwickelte „Direct Air Capture“-Einheit filtert das Kohlenstoffdioxid aus der Luft heraus. Eine an der Lappeenranta University of Technology (LUT) entwickelte Elektrolyseeinheit erzeugt mittels Sonnenstrom den notwendigen Wasserstoff. Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff werden dann bei hoher Temperatur in reaktives Synthesegas verwandelt und in einem mikrostrukturierten, chemischen Reaktor, der am KIT entwickelt und zu einer Marktreifen Kompaktanlage ausgebaut wurde, in flüssige Treibstoffe umgesetzt.

Weltweit werde so laut KIT erstmalig der komplette Prozess von Photovoltaik und Kohlenstoffdioxid aus der Luft bis zur Kraftstoffsynthese abgebildet und die technische Machbarkeit bewiesen. Die Pilotanlage habe eine Produktionskapazität von bis zu 80 Liter Benzin am Tag, in der nun abgeschlossenen ersten Betriebskampagne seien in mehreren Phasen rund 200 Liter Kraftstoff hergestellt worden, um verschiedene Fragestellungen rund um den optimalen Syntheseprozess, Wärmenutzungsmöglichkeiten und die Produkteigenschaften zu erforschen.

Die Power-to-Liquid-Pilotanlage steht auf dem Campus der LUT und ist an das dortige Solarkraftwerk angeschlossen. Das Projekt Soletair läuft noch bis Mitte 2018.

Karlsruher Institut für Technologie KIT

Website Soletair

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