Alle drei Jahre zieht das Umweltbundesamt im Auftrag des BMLFUW mit dem Umweltkontrollbericht Bilanz über die Umweltsituation in Österreich.
Die letzten drei Jahre brachten auch international viel Bewegung in Umweltfragen. Foto: BMLFUW/AMA-Bioarchiv
Positive Entwicklungen gebe es demnach in vielen Bereichen, informiert das Umweltbundesamt in einer Aussendung: Die Luftqualität und der ökologische Zustand der Fließgewässer ist besser geworden, Treibhausgas-Emissionen und Schadstoffbelastungen sinken, der Anteil erneuerbarer Energieträger und die Ressourceneffizienz steigen, die Recyclingquoten sind hoch und die Umweltwirtschaft wächst.

Gleichzeitig belege der Bericht, dass Österreich in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen steht. „Die volkswirtschaftlichen Schäden, die durch den Klimawandel verursacht werden, werden derzeit auf rund 1 Mrd. Euro pro Jahr beziffert,“ so Umweltbundesamt-Geschäftsführer Georg Rebernig. „Um wirksam gegenzusteuern, ist eine aufkommensneutrale, ökologische Weiterentwicklung des Steuersystems eine wichtige Handlungsoption.“

Obwohl die Treibhausgas-Emissionen in Österreich seit zehn Jahren sinken und der Anteil erneuerbarer Energieträger steigt, müsse der Energieverbrauch weiter reduziert und aus der Nutzung fossiler Energieträger auszgestiegen werden. Die Green Economy arbeitet an Lösungen und wächst in Österreich dementsprechend: Jeder 20. heimische Job zähle bereits zur Umweltwirtschaft, in den letzten drei Jahren konnten dadurch 35,4 Mrd. Euro erwirtschaftet werden.

Der effiziente Umgang mit natürlichen Ressourcen sei einer der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft, heißt es weiter. Das betreffe auch den Umgang mit den immer knapper werdenden Flächen, die immer knapper werden. Eine verantwortungsvolle Raumplanung und Flächennutzung sei schon jetzt dringend notwendig, um z. B. Mobilitätszwängen oder Schäden durch Naturgefahren vorzubeugen. Eines der drängendsten Umweltthemen bleibe der Erhalt der Biodiversität, denn trotz zahlreicher Maßnahmen sei die Lage für viele Arten und Lebensräume prekär und werde durch den Klimawandel verschärft.

Die langjährige Erfolgsgeschichte der österreichischen Wasserqualität zeige sich auch im aktuellen Umweltkontrollbericht fort, auch in der Luftgüte gibt es erfreuliche Ergebnisse, so gehe etwa die Feinstaubbelastung zurück. Handlungsbedarf bestehe insbesondere bei Stickstoffdioxid-Konzentrationen in städtischen Gebieten sowie bei den hohen NOx-Emissionen aufgrund des hohen Anteils an Dieselfahrzeugen und der mangelnden Wirksamkeit der EU-Abgasgesetzgebung. Gesundheitsrelevant seien auch hormonell wirkende Stoffe, die über Produkte in den Umweltkreislauf geraten - die schrittweise Identifikation dieser Stoffe sei der nächste Schritt, den es gemeinsam mit den anderen EU-Staaten zu tun gilt.

Elfter Umweltkontrollbericht als PDF

Webseite Umweltbundesamt 

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