Bis 2030 müssen die erneuerbaren Energien 60% des Energieverbrauchs abdecken, fordert der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich.
Eine Unterstützung für Ökostrom sei laut EEÖ nötig, solange Umwelt- und Risikokosten von Atomenergie und fossilen Energien nicht im Energiepreis inkludiert sind. Foto: pixabay.com
Die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien auf 60 %, eine Verringerung des Endenergieverbrauchs um 16 % und die Reduktion der CO2-Emissionen um 60 % bis 2030 sind die Eckpunkte für eine österreichische Energiestrategie, die der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) Anfang dieser Woche präsentiert hat. Im EEÖ haben sich die wichtigsten Aktuere aller Sektoren im Bereich nachhaltiger Energien zusammengeschlossen.

Zwar gäbe es seit 2010 eine Energiestrategie für den Zeitraum bis 2020, für den Zeitraum 2020 bis 2030 jedoch nicht. Dies werde zunehmend zu einem Problem für die Wirtschaft: Einerseits sei in Österreich eine blühende Erneuerbaren-Industrie entstanden, die allmählich in eine ungewisse Zukunft blickt, andererseits bräuchten auch sonstige Industrieunternehmen Planungssicherheit, um investieren zu können. Durch die Unsicherheit in der Klima- und Energiepolitik sei diese immer weniger gegeben. Die rasche Erarbeitung einer Energiestrategie durch die österreichische Bundesregierung sei daher vonnöten.

„Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von fossilen Energien befreien, den Energiebedarf senken und erneuerbare Energien ausbauen“, sagt EEÖ-Präsident Peter Püspök. „Daher verlangen wir eine ambitionierte Energiestrategie, mit einer Steuerreform als zentrales Instrument.“ Die Preise pro Tonne CO2 sollen dabei konform der Empfehlung der internationalen Energieagentur (IEA) schrittweise angehoben werden, auf 20 Euro in 2020, 90 Euro in 2030 und 125 Euro in 2040. Die Einnahmen sollten einerseits für eine Senkung der Lohnnebenkosten und von Lohn- und Einkommenssteuer, und andererseits für die Förderung von Offensivmaßnahmen, etwa im Energieeffizienzbereich, verwendet werden, schlägt der EEÖ vor.

So lange die Umwelt- und Risikokosten von Atomenergie und fossilen Energien nicht im Energiepreis inkludiert seien, brauche es einen Ausgleichsmechanismus ,damit Erneuerbare Energien am Markt wettbewerbsfähig sind, außerdem müssten umweltschädliche Subventionen abgeschafft werden. „Österreich hat die besten Voraussetzungen den Anteil Erneuerbarer Energien zu steigern, und ein Musterland in Europa beim Klimaschutz zu werden und gleichzeitig die Wirtschaft zu stärken“, so Püspök.

Website Erneuerbare Energie Österreich

Homepage Internationale Energieagentur

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