Innerhalb der letzten zwei Jahre sei der Börsenstrompreis von etwa 50 auf rund 30 Euro pro Megawattstunde gefallen, berichtet das „WirtschaftsBlatt“ online. Betroffen von den geplanten Abschaltungen seien vor allem Gas- und Steinkohlekraftwerke.
„In Deutschland müssen Kraftwerksbetreiber der Behörde laut Gesetz mindestens zwölf Monate im Voraus mitteilen, wenn sie eine Anlage vorläufig oder für immer abschalten wollen, auch die Übertragungsnetzbetreiber müssen informiert werden“, informiert das „Industriemagazin“ in einem Online-Artikel. Die endgültige Stilllegung könne aber untersagt werden, wenn damit die Stabilität der Stromversorgung gefährdet ist. Dies sei laut „WirtschaftsBlatt“ bei 11 der 57 angemeldeten Kraftwerke der Fall.
Kritisch werde in der Branche angesichts der geschrumpften Erlöse neben den geplanten Abschaltungen auch die Entwicklung der nötigen Neubauten in den kommenden Jahren gesehen, heißt es weiter. Bundesweit sei jedes zweite Neubauprojekt gestoppt, wird ein Sprecher Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft im „WirtschafstBlatt“ zitiert. Die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, Hildegard Müller, betonte, man empfände die Situation in Summe als besorgniserregend: „Der Anteil der Kraftwerke, die rund um die Uhr Strom erzeugen können, wird in den nächsten Jahren weiter stark sinken.“
Bericht „WirtschaftsBlatt“
Bericht „Industriemagazin“
Bundesnetzagentur
Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft
Deutschland: Immer mehr Kraftwerke vor Abschaltung
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Mit Ende Juli waren in Deutschland bereits 57 konventionelle Kraftwerke zur Stilllegung angemeldet, als Grund dafür werden die abgestürzten Börsenstrompreise angeführt.