Die 20. Internationalen Passivhaustagung in Darmstadt bot ein abwechslungsreiches Programm mit zukunftsorientierten Konzepten, aber auch einen interessanten Blick in die Vergangenheit.
Das weltweit erste Passivhaus wurde 1991 im Darmstädter Stadtteil Kranichstein bezogen. Foto: Passivhaus Institut
Mehr als hundert Referenten präsentierten in Darmstadt aktuelle Projekte und Lösungsansätze für den Gebäudesektor. Zu den regionalen Schwerpunkten der Tagung zählten im Jubiläumsjahr unter anderem Nord-Amerika, China und die warmen Klimazonen, im Bereich der energieeffizienten Bau-Komponenten lag ein besonderer Schwerpunkt auf der Wohnungslüftung. In diesem Rahmen wurde auch der diesjährige „Component Award“ vergeben, der erste Preis ging an ein Konzept des österreichischen Herstellers Pichler. Ergänzt wurde das Vortragsprogramm durch zahlreiche Workshops sowie durch Exkursionen zu Passivhäusern in Darmstadt und Umgebung – auch das weltweit erste Passivhaus im Stadtteil Kranichstein stand zur Besichtigung offen.

„Mehr als ein Drittel der in den Industrieländern verbrauchten Energie fließt in den Betrieb von Gebäuden, vor allem in die Beheizung. Beim Passivhaus ist dieser Verbrauch um etwa 90 Prozent verringert“, sagt Wolfgang Feist, der das erste Passivhaus gebaut hat. Voraussetzung seien eine gute Wärmedämmung, dreifach-verglaste Fenster, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine luftdichte Gebäudehülle und Sorgfalt beim Vermeiden von Wärmebrücken. „Beim Pionier-Projekt in Darmstadt haben wir diese Prinzipien konsequent umgesetzt“, sagte Feist. „Bis heute funktioniert dort alles wie am ersten Tag.“

Weltweit erfüllen inzwischen mehrere zehntausend Gebäude die Kriterien des hoch energieeffizienten Standards. Eine auf der Tagung vorgestellte Studie belegt die Dauerhaftigkeit des Konzepts: „Was vor 25 Jahren als Experiment in unserer Stadt begann, ist heute aus dem internationalen Baugeschehen nicht mehr wegzudenken“, kommentiert der Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch.

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