Studierende der Universität der Künste Berlin und der TU Berlin haben mit „Rootop“ ein Konzept für Dachauftstockungen entwickelt, das mit Nachhaltigkeit und Energieeffizienz punktet.
„Rooftop“ sei eine nachhaltige Antwort auf die Verwerfungen des Berliner Immobilienmarktes und den globalen Klimawandel, so die TU Berlin. Foto: Team Rooftop
„Unsere Idee ist es, auf bislang weitgehend nicht ausgebauten Dachstühlen der Berliner Mietshäuser Wohnraum zu schaffen, und gleichzeitig die Energiebilanz des gesamten Hauses darunter zu verbessern“, heißt es auf der „Rooftop“-Webseite. Den noch ungenutzten Wohnraum auf den Dachstühlen, die notdürftig zur Jahrhundertwende errichtet wurden, möchten die Studierenden zu ökologischen, energieeffizienten und modernen Wohneinheiten gestalten.

Das Konzept besticht durch die Idee, dass diese Wohnung über Photovoltaikmodule so viel Energie produziert, dass ein Teil des Energiebedarfs der darunter liegenden Wohnungen und des Gewerbes gedeckt wird. An die Stelle des Dachstuhls wird das so genannte Core-Module gestellt, ein Kernelement, in dem die gesamte Gebäudetechnik installiert und auch ein großer Teil des Mobiliars integriert ist. Das Core-Modul wird vorgefertigt und auf den freien Dachraum gesetzt, anschließend wird die Gebäudehülle aus vorgefertigten Bauteilen um das Modul herum zusammengefügt. Tragwerk, Fundament, Wände und auch die Dämmung bestehen dabei komplett aus dem ökologischen Baustoff Holz.

„Der besondere funktionale und gestalterische Clou ist bei diesem Haus die auffaltbare Fassade, die auf die starken Temperaturschwankungen in unseren Breiten reagiert. Tagsüber und im Sommer öffnet sie sich; die zu Vordächern aufgefalteten PV-Module maximieren dann die zur Stromerzeugung genutzte Fläche und spenden zugleich Schatten. Nachts und im Winter wird die Fassade hingegen geschlossen und legt sich als zweite, wärmedämmende Hülle um das Rooftop-Haus“, berichtete Detail.de im Vorfeld des „Solar-Decathlon Europe“ im vergangenen Jahr, für den das Haus entworfen wurde.

„All unsere Ideen können nur in Zusammenarbeit mit der Hausgemeinschaft verwirklicht werden“, schreibt das „Rooftop“-Team auf seiner Webseite. Vorstellbar sei etwa eine Finanzierung durch Crowd-Investments, bei dem engagierte Besitzer des Altbaus nicht nur ihr Hausdach renovieren, sondern optional auch elektrische Leitungen erneuern oder etwa Fenster und Fassaden sanieren könnten. Mit „Rooftop“ belegten die Studierenden der TU und der Universität der Künste beim „Solar Decathlon Europe“ den vierten Platz, beim heurigen „Green Tec Award“ wurde das Konzept in der Kategorie „Urbanisierung“ nominiert.

„Rooftop“

TU Berlin

Universität der Künste Berlin

Bericht Detail.de

Solar Decathlon Europe 2014

Green Tec Awards

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter