Energie war der Themenschwerpunkt der fünften jährlichen Expertenbefragung "Zukunft Bauen" und erweist sich als größte Herausforderung für die Baubranche.
Die „Nutzung erneuerbarer Energie“ war den meisten Befragten besonders wichtig. Foto: pixabay.com
Sechs Energiethemen wurden von den befragten BauexpertInnen unter die zehn „wichtigen Fragen, vor denen die Baubranche steht“ gereiht, zwei davon liegen an der Spitze: ‚Vermeidung sommerlicher Überhitzung‘ und ‚Nutzung erneuerbarer Energie‘. Im Vorjahr lag noch ‚Bauschäden vermeiden/minimieren‘ als neues Thema der an der Spitze.

Die Ergebnisse der Untersuchung, durchgeführt von der Unternehmensberatung Mag. Siegfried Wirth in Kooperation mit „klima:aktiv Bauen & Sanieren“ und der MA 20 – Energieplanung belegen außerdem, dass sich die ExpertInnen bereits intensiv mit vielen Fragen zur Energieversorgung von Gebäuden beschäftigen. In einem Großteil der Fälle wird bereits früh im Planungsprozess auf die Energieversorung eingegangen, über die Hälfte bezieht die Architekten mit ein. Bevorzugt werden hierbei erneuerbare Energien aus Sonne und Umgebungswärme, die vor Ort gewonnen und genutzt werden können. Fossile Energieträger werden ganz hinten gereiht.

Bei den Fragen zu den Gebäudekonzepten zeigt sich, dass das Passivhaus seit 2011 signifikant zugelegt hat: 2015 kennen es 93,7 Prozent ‚sehr gut‘ oder ‚gut‘. Das Niedrigenergiehaus liegt gleichauf, das Niedrigstenergiehaus kommt auf 70,7 Prozent. Dem Niedrigstenergiehaus werden die größten Marktaussichten eingeräumt, gefolgt vom Niedrigenergiehaus. Das Passivhaus verzeichnet zwar zunehmende Marktaussichten, liegt aber dahinter.

Auch in diesem Jahr wird klimaaktiv-Partnern ein Informationsvorsprung bestätigt: So kennen sie etwa alle Gebäudekonzepte signifikant besser. Auch bei der Frage zur EU Gebäuderichtlinie (EPBD:2010) ist der Wissensstand höher, ebenso beim klimaaktiv Gebäudestandard für Sanierungen. ‚Der klimaaktiv Gebäudestandard gibt eine gute Orientierung für eine hochwertige Sanierungsplanung‘ und ‚Der klimaaktiv Gebäudestandard für Sanierungensollte bei der Förderung (stärker) berücksichtigt werden‘ bekommen deutliche Zustimmung, ‚Standards für den Sanierungsbereich sind nötig‘, meinen über 70 Prozent aller Befragten.

Die Expertenbefragung „Zukunft Bauen“ findet jährlich statt und begleitet seit 2011 den Prozess der Einführung der EU-Gebäuderichtlinie EPBD, die vorgibt, das ab 2020 nur noch „Nearly Zero Energy Buildings“ gebaut werden. Die „Zukunft Bauen“ ist so konzipiert, dass die allgemeinen Fragen einen gleichbleibenden Rahmen für die jährlich neuen Themen bilden. Sie richtet sich an Experten entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bau.

Ergebnisse 2015 „Zukunft Bauen“

klima:aktiv Bauen & Sanieren

MA 20 – Energieplanung

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