Robust gewachsen ist im vergangenen Jahr der Neubau: Die Bauproduktion neuerrichteter Gebäude stieg um 2,7 Prozent, den größten Zuwachs verzeichnete der Geschoßwohnbau mit einem Plus von 10 Prozent. Der Sanierungsmarkt dagegen brach ein, ergibt die Untersuchung von Kreutzer Fischer & Partner Consulting. Gegenüber 2013 sank das Bauvolumen aus Gebäudesanierungen und -renovierungen um 8,5 Prozent. Zuständig dafür waren nicht zuletzt die privaten Haushalte.
Die auffallend zurückhaltende Investitionsbereitschaft der privaten Haushalte hänge zu einem großen Teil mit der gefühlten Unsicherheit bezüglich der allgemeinen Wirtschaftslage und den daraus resultierenden persönlichen Konsequenzen zusammen: „Sie ist aber auch eine Konsequenz der politischen Debatte, die sich seit Jahren im ökonomischen Kontext nur noch um die Sanierung des Staatshaushaltes durch „Sparen“ dreht“, so Studienautor Andreas Kreutzer. „Wobei nicht der Gegenstand der Diskussion „Sparen“ das Problem ist, sondern die zeitliche Dimension.“ Durch ein zögerliches politisches Handeln würde der Konsolidierungsprozess unnötigerweise verlängert. Mit der Zeit habe sich in der Bevölkerung eine resignierende Stimmung breit gemacht, die sich unter anderem in einer geringen Konsumneigung und schwachen Investitionsbereitschaft ausdrücke.
Das rückläufige Sanierungsvolumen ließe sich auch am Beispiel einiger Baustoffe festmachen. Die Nachfrage nach Dachmaterial für Steildächer im Gebäudebestand schrumpfte im letzten Jahr etwa um 7 Prozent, bei Garagentoren und bei Fugendichtmassen und PU-Schaum waren es 9 Prozent, so die Markstudie Branchenradar. Die im Vorjahr schwache Sanierungstätigkeit der privaten Hauhalte koterkariere damit auch die staatlichen Förderprogramme, die offenbar keine Hebelwirkung erzeugten.
