Der Hamburger BDA hat vier Gebäude ausgezeichnet, die in den vergangenen zwei Jahren in der Hansestadt entstanden sind und "Qualitätsmaßstäbe in der zeitgenössischen Architektur" setzen.
Insgesamt bietet das Gebäude Arbeotsplätze für 1.500 Personen. (Foto: BDA Hamburg)

Aus 75 Bewerbungen wurde vier Mal der 1. Preis vergeben. Die Waterfront Osterbek von Fink+Jocher Architekten und Stadtplaner (München), der Neubau der Handelskammer InnovationsCampus von Johann von Mansberg Architekten (Hamburg), das Weltquartier Wilhelmsburg von Gerber Architekten (Dortmund) und der Neubau der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt von Sauerbruch Hutton (Berlin). Den Publikumspreis erhielten die KPW Papay Warnke und Partner Architekten (Hamburg) für das Objekt Katharinenquartier.

Der Neubau der Behörde für Stadtenwicklung und Umwelt sticht besonders durch seine nachhaltige Bauweise heraus. Es erreicht den KW70-Standard, d.h. es verbraucht pro Quadratmeter nur 70 Kilowattstunden Heizenergie im Jahr. Viele Details tragen dazu bei, dass dieser hohe Standard erreicht werden kann: Das Gebäude hat ein ausgeklügeltes Be- und Entlüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. In allen Räumen sind „Thermoaktivdecken“ eingezogen, die über eingelegte Leitungen sowohl wärmen als auch kühlen können. Die Beleuchtung der Büros kann entweder individuell gesteuert werden oder läuft über Präsenzmelder automatisch. Der Sonnenschutz ist in die Außenfassade integriert. Die Hälfte der rund 1.600 Bohrpfähle im weichen Untergrund der Elbinsel zapfen Geothermie an. Für all das hat das Gebäude bereits im Vorfeld das Zertifikat in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen bekommen.

Der Neubau liegt gut erreichbar der S-Bahn-Station Wilhelmsburg. (Foto: BDA Hamburg)


Symbol für Offenheit und Transparenz
Der Entwurf der Berliner Architekten Sauerbruch Hutton und der Ingenieursgesellschaft INNIUS RR aus Rosbach, die 2009 als Sieger aus dem europaweiten Wettbewerb herausgegangen waren, steht neben klimagerechtem Bauen auch für Transparenz und Offenheit. Alle Gebäude sind im Inneren durch eine sogenannte "Erschließungsstraße" miteinander verbunden, die die Kommunikation zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erleichtern soll. Bis auf das Hochhaus verfügt jedes der sieben weiteren Häuser über ein offenes Atrium, das die Orientierung in der insgesamt 60.000 Quadratmeter großen Behörde erleichtert und viel Tageslicht hereinlässt.

Aber nicht nur im Inneren will die Behörde optimal vernetzt sein, sondern sich auch für den Stadtteil öffnen: Das zentrale Foyer am Fuß des Hochhauses ist als große Forum konzipiert und steht jedem offen.

Weitere Informationen: www.2014.bda-architekturpreis.de

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