Farbstoff-Solarzellen und LED-Technik - der österreichische Beitrag zur EXPO 2015 in Mailand setzt auf innovative Energiegewinnung.
Design trifft Energieeffizienz beim österreichischen EXPO-Beitrag. Foto: © TEAM.BREATHE.AUSTRIA

„Feeding the Planet, Energy for Life“ lautet das Motto der kommenden EXPO, auf der Österreich mit dem vom team.breathe.austria entwickelten, energieautarken Konzept „breathe.austria“ vertreten sein wird. Das interdisziplinäre Team, dem unter anderem Vertreter der TU Graz und der BOKU Wien angehören, realisiert einen Pavillon zum Durchatmen, in dem unter anderem auf 560 m² heimischer Wald gepflanzt wird, der pro Stunde frischen Sauerstoff für 1.800 Personen erzeugt.
 
Zur Gewinnung elektrischer Energie wird am Österreich-Pavillon eine neue Fassadentechnologie von SFL technologies großflächig installiert, die den sogenannten Grätzel-Effekt nutzt. Licht wird dabei nicht durch den photoelektrischen Effekt in elektrischen Strom umgewandelt, sondern durch mesoskopisch dimensionierten Farbstoff. Grätzel-Zellen können selbst schwaches bzw. diffuses Licht nutzen und sind färbig-transparent - so kann auch nächtliches Kunstlicht aus dem Österreich-Pavillon in Energie umgewandelt werden. Tagsüber dagegen schwächt die Grätzel-Zelle die Intensität des Sonnenlichtes ab und wirkt gleichzeitig beschattend. Die Glasfläche am Pavillon beträgt insgesamt 90 m2, die Anlage umfasst etwa 4 kW installierte Leistung. Bei durchschnittlich sechs Sonnenstunden sind 24 kWh an Energie-Ernte pro Tag zu erwarten. 
 
Auch das Beleuchtungskonzept des Pavillons punktet mit Energieeffizienz. Zum Einsatz kommen ausschließlich LED-Lampen, die komplette Lichtanlage benötigt nur 30 bis 40 % der Energie eines herkömmlichen Beleuchtungssystems. Die Intensität der vom Lichtspezialisten Bartenbach entworfenen und von Zumtobel realisierten Anlage lässt sich individuell regeln. So entspricht der Charakter der Beleuchtung am Abend zum Beispiel dem Mondlicht, untertags reicht durch die offene Gestaltung des Pavillons natürliches Licht zur Beleuchtung. Wechselnde Lichter setzen an markanten Punkten Akzente, wie etwa die Strahler, die auf die höchten Bäume gerichtet sind.
 
Der österreichische Beitrag zur EXPO 2015 in Mailand wird mit einem Gesamtbudget von zwölf Millionen Euro realisiert, die vom Bundesministerium für Wissenschaft, 
Forschung und Wirtschaft und von der Wirtschaftskammer Österreich getragen werden.
 
 
 
 
 
 

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