Pflanzen werden schon seit Jahren vertikal angelegt. Aber bis jetzt ging es dabei eher um Deko-Elemente oder Mauerbegrünung. Heute werden ganze Hochhäuser u.a. als Teil des Energiekonzepts bepflanzt. So auch das Siegerobjekt des Internationalen Hochhaus Preises 2014.
Das Sieger-Projekt Bosco Verticale in Mailand. (Foto: IHP)

Die Jury des Internationalen Hochhaus Preises (IHP) 2014 hat einstimmig entschieden: Die Wohnhochhäuser Bosco Verticale in Mailand/Italien gewinnen den mit 50.000 Euro dotierten Wettbewerb um das weltweit innovativsteHochhaus. Der Architekt Stefano Boeri (Stefano Boeri Architetti) und Bauherr Manfredi Catella (Hines Italia SGR S.p.A.), bekamen die Preisstatuette und das Preisgeld von von Prof. Dr. Felix Semmelroth, Dezernent für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main, und Dr. Matthias Danne, Immobilien- und Finanzvorstand der DekaBank überreicht.


Jede Wohneinheit verfügt über eine große Terasse und vielen Pflanzen. (Foto: IHP)

Die beiden begrünten Wohnhochhäuser basieren auf einfachen rechteckigen Grundrissen und sind mit 19 bzw. 27 Stockwerken (80 Meter und 112 Meter) unterschiedlich hoch. Jede der 113 Wohnungen hat Zugang zu mindestens einer Terrasse, die einem kleinen Garten oder einem kleinen Waldstück gleicht: Mehrere hundert Bäume, durchmischt mit Stauden, Sträuchern und Bodendeckern wachsen an den Fassaden. Die Pflanzen sorgen für eine natürliche Klimatisierung der Wohnungen und bieten den Bewohnern eine außergewöhnliche Wohnqualität. Die Pionierarbeit, die für die Bepflanzung einer Hochhausfassade in Europa notwendig war, wurde von Boeri Studio zusammen mit den Bota nikern und Landschaftsplanern Laura Gatti und Emanuela Borio entwickelt. „Bosco Verticale ist ein wunderbares Projekt! Es ist Ausdruck des allumfassenden menschlichen Bedürfnisses nach Grün. Die bewaldeten Hochhäuser‘ sind ein anschauliches Beispiel einer Symbiose von Architektur und Natur“, so das Urteil der Expertenjury unter dem Vorsitz des letzten IHP-Preisträgers Christoph Ingenhoven.


Beim PARKROYAL-Hotel in Singapur gehört die Begrünung zum Energiekonzept des Gebäudes. (Foto: Starmühler)

In Singapur steht ein ähnliches Vorzeige-Objekt. Das PARKROYAL-Hotel hat eine Energie-Fassade aus tausenden Pflanzen. Die Gärten sind doppelt so groß wie die Grundfläche. Und das blieb nicht die einzige grüne Idee.energie:bau besuchten das vielfach preisgekrönte Juwel mitten in der Boomtown, zwischen Chinatown und der Waterfront, um herauszufinden, was denn das Geheimnis der WOHA-Architekten war. Was kann so ein Gebilde, so ein Fabelwesen aus Betongebäude und Tropenwald? Wozu das Ganze?


In einer Großstadt, wie Singapur sind Grünflächen Mangelware. (Foto: Starmühler)

Der Wolkenkratzer ist ein Versuch viel Grün dahin zu bringen, wo Parkflächen Mangelware sind. Richard Hassel und Wong Mun Summ, die Masterminds der 80-Mitarbeiter-Agentur WOHA, haben sich hier ein Denkmal gesetzt. Lesen Sie den umfangreichen Bericht über den Besuch in Singapur mit allen technischen Informationen und Fakten in der nächsten energie:bau-Ausgabe (Das Heft 08/14 erscheint am 2. Dezember 2014 und ist über www.energie-bau.at oder office@energie-bau.at zu beziehen.)
 
Weitere Informationen zum Internationalen Hochhaus Preis 2014: 
www.international-highrise-award.com

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